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Was ist Steuerungstechnik?

Neben Sensoren und Aktoren sind Steuerungen ein zentrales Element in der Automatisierungstechnik. Der Begriff Steuerungstechnik bzw. industrielle Steuerungstechnik steht stellvertretend für Vorrichtungen, die steuern, regeln, überwachen, Daten sammeln, kommunizieren und diagnostizieren. Im engeren Sinn versteht man in der Automatisierungstechnik unter „steuern“ die Beeinflussung eines Material- oder Energieflusses durch einen Regelkreis, in dem mehrere Signale verarbeitet werden. Das Resultat beeinflusst wiederum den Regelkreis, und die Eingangsgröße beeinflusst die gesteuerte Ausgangsgröße.

Die industrielle Revolution im Zeitraffer

Die bedeutende Rolle der Steuerungstechnik in der industriellen Entwicklung verdeutlicht das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 der deutschen Bundesregierung und der deutschen Industrie. Im Folgenden die vier Stufen der industriellen Revolution im Zeitraffer:

  • Stufe 1 – Beginn: 1784, mit dem Einsatz von mechanischen Webstühlen, die insbesondere durch hölzerne Lochkarten-Steuerungen und später durch Steuerungen mit umlaufenden Bändern zu Webmaschinen weiterentwickelt wurden.
  • Stufe 2 – Beginn: 1870, mit dem ersten Einsatz von Fließbändern in den USA (Schlachthöfe von Cincinnati), unter Nutzung elektrischer Antriebe, die durch entsprechende Schütz- und Relais-Steuerungen geschaltet wurden.
  • Stufe 3 – Beginn: 1969, mit den ersten speicherprogrammierbaren Steuerungen des US-amerikanischen Unternehmens Modicon (Typ Modicon 084, Erfinder: Richard E. Morley). Diese markieren einen Durchbruch in der Industrie-Elektronik und Informationstechnik zur massenweisen Steuerung und Automatisierung der Produktion.
  • Stufe 4 – Industrie 4.0. Beginn: 2012, mit Entwicklung und Einsatz sogenannter Cyber-Physikalischer Systeme (CPS) zur global vernetzten, optimierten Steuerung der international organisierten Produktion (Internet der Dinge). Dieser schrittweise Übergang von der dritten zur vierten Stufe wird seit 2013 jährlich zunehmend auf der Hannover Messe einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Welche Arten der Steuerungstechnik gibt es?

In der Automatisierungstechnik gibt es viele Bezeichnungen für Steuerungen mit speziellen Funktionen, darunter zum Beispiel:

SPS – Speicherprogrammierbare Steuerung

Im einfachsten Fall verfügt eine SPS über Ein- und Ausgänge, ein Betriebssystem und eine Schnittstelle, über die ein Anwenderprogramm geladen werden kann. Dieses legt fest, wie die Ausgänge in Abhängigkeit von den Eingängen geschaltet werden sollen. Eine Anbindung der SPS an die Maschine oder Anlage erfolgt über integrierte Sensoren und Aktoren.

Als Sensoren gelten hier Taster, Inkrementalgeber, Lichtschalter, Endschalter etc. Als Aktoren werden zum Beispiel Schütze, elektrische Ventile oder Module für Antriebssteuerungen (Motion Control, Drehzahlsteuerung mit kontrollierter Beschleunigung/Verzögerung, Schrittmotorsteuerungen) eingesetzt. Diverse Anzeigen oder Visualisierungen zeigen den Status an.

VPS – Verbindungsprogrammierte Steuerungen

Hier wird die Steuerungslogik (Programm) durch eine Verbindung von Relais hergestellt (Kontaktsteuerungen). Der Aufbau basiert auf Relais, welche in der Regel für einfache Steuerungsaufgaben verwendet werden.

CNC – Computerized Numerical Control

CNCs kommen in Werkzeugmaschinen (Dreh-, Bohr- und Fräsmaschinen) zum Einsatz. Hier bilden duale Zifferncodes, die in der Steuerung hinterlegt sind, das zu erstellende Werkstück ab (daher der Name „Numerical Control“). Diese Koordinaten werden von der CNC-Steuerung mit Hilfe einer Software in Bewegungsabläufe für das Werkstück umgesetzt.

RC – Robot Control

Diese Steuerungen wurden speziell für Industrieroboter entwickelt und ähneln im logischen Aufbau stark den CNC-Steuerungen.

Unser Angebot im Bereich Steuerungstechnik

SEW-EURODRIVE konzentriert sich in der Steuerungstechnik auf eine antriebsnahe Regelung. Je nach Anwendung oder Maschine kombinieren wir skalierbare Controller-Hardware mit leicht programmierbarer Motion-Control-Software. Das durchgängige Steuerungsprogramm deckt dabei umfangreiche Bewegungsfunktionen ab – von der Einfachpositionierung über Kurvenscheiben bis hin zu Roboter-Kinematiken.

  • Sobald in komplexen Bewegungsabläufen mehrere Achsen mit unterschiedlichen Antriebslösungen funktionieren müssen, kommt das Controller-Hardware-Portfolio von SEW-EURODRIVE zum Einsatz. Je nach Anwendung reicht die Angebotspalette von klassischen Schaltschranklösungen bis hin zu dezentralen umrichterintegrierten Lösungen.
  • Im Bereich der Controller-Software bietet SEW-EURODRIVE diverse Applikationsmodule an, in denen Bewegungsabläufe von Handlings-Einheiten bis zu Produktionsmaschinen nur noch parametriert werden müssen. Selbstverständlich ist es ebenso möglich, die Steuerungssoftware für frei programmierbare, komplexere Bewegungen einzusetzen.
  • Zur Visualisierung gehören natürlich auch entsprechende Displays und Bedienterminals. Diese bietet SEW-EURODRIVE in der Baureihe DOP an. Für die Controller MOVI-PLC® stellen wir mit dem optionalen Windows-Betriebssystem eine optimale Basis für controllerbasierte Visualisierungslösungen zur Verfügung.