Südzucker: Modernisierung (Retrofit) für zentrales Rüben-Förderband

  • Stapel Zuckerrüben

Unsere Antriebstechnik sichert Zuckerproduktion

Ohne Rübentransport kein Zucker: bei Südzucker in Offstein transportiert ein zentrales Förderband Zuckerrüben zur Weiterverarbeitung. Die Neukonstruktion war eine Herausforderung – ein Fall für Antriebstechnik von SEW-EURODRIVE.

Das Projekt in Kürze

Südzucker Firmenlogo
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  • Kunde: Südzucker AG
  • Anlagenbauer: Westa Fördertechnik GmbH
  • Ort: Offstein (Deutschland)
  • Branche: Nahrungsmittel
  • Applikation: Antriebstechnik für ein Zuckerrüben-Förderband

Weitere Infos zur Südzucker AG:

  • Mitarbeiter (2019): 16.500
  • Hauptsitz: Mannheim
  • Hauptaktionär: 56 % des Kapitals werden von Rübenanbauern gehalten, die sich über die Süddeutsche Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft eG (SZVG) organisieren.
  • Produktion: 4,7 Millionen Tonnen Zucker pro Jahr
  • Standorte: International aufgestellt, 9 Standorte in Deutschland
  • 1883: Die Zuckerfabrik Offstein wird gegründet
  • 1920: Die Zuckerfabriken Offstein und Groß-Gerau fusionieren, Gründung der Interessengemeinschaft süddeutscher Zuckerfabriken
  • 1926: Die Süddeutsche Zucker-Aktiengesellschaft, Mannheim entsteht aus dem Zusammenschluss fünf regionalen Zuckergesellschaften
  • 1988: Die Süddeutsche Zucker-Aktiengesellschaft und Zuckerfabrik Franken GmbH fusionieren zur Südzucker Aktiengesellschaft Mannheim/Ochsenfurt
  • 2001: 75-jähriges Bestehen der Südzucker
  • 2015: Umfirmierung von Südzucker Aktiengesellschaft Mannheim/Ochsenfurt in Südzucker AG

Weitere Infos zur Westa Fördertechnik:

  • Hersteller fördertechnischer Anlagen und Zubehör für Schütt- und Stückguttransport, Automobilindustrie, Recyclingindustrie
  • Mitarbeiter (2019): 80
  • Hauptsitz: Göllheim
  • Gegründet: 1972
  • Produktionsfläche: > 4000 m2
Zuckerrüben auf Förderband
22 Meter in die Höhe: Zuckerrüben auf dem Weg in den Produktionsprozess
  • Modernisierung (Service Retrofit) eines Förderbandes für Zuckerrüben im Rahmen einer teilweisen Erneuerung der Produktionsanlagen
  • Erhöhung der Förderkapazität der Anlage auf max. 1.100 Tonnen pro Stunde
  • Gurtförderer mit einer Länge von 132 Metern
  • Unbedingte Sicherstellung von Produktionssicherheit und Lebensdauer
  • Verwendung von lebensmittelverträglichen Schmierstoffen
Ende des Fließbands mit blauem Getriebemotor
Motor und Getriebe sind platzsparend angeflanscht
  • Zwei redundante Antriebseinheiten
    • Je ein IE3-Drehstrommotor DRN.. mit 200 kW Leistung und Sanftanlauf
    • Dreistufige Industriegetriebe des Typs X3KS20/HU/B (Kegelstirnradgetriebe) mit 90 kNm Getriebenennmoment
    • Leistungsreserve für sicheren Betrieb und erhöhte Lebensdauer
    • Zwei redundante Antriebseinheiten: bei Ausfall kann auf zweiten Antrieb gewechselt werden
    • Motoren sind gegeneinander austauschbar
  • Sonderlösungen
    • Wartungsfreier und ausfallsicherer Axiallüfter zur Kühlung
    • Temperatursensor im Getriebe
    • Lebensmittelverträgliches Getriebeöl
    • Lebensmittelverträgliches Fett für Rillenkugellager der Motoren
  • Durchgängiger Retrofit Service
    • Analyse und Auslegung der Antriebstechnik
    • Auswahl und Montage passender Antriebskomponenten
    • Reaktionsschneller und verlässlicher Service
Blaues Förderband transportiert Zuckerrüben in die weiße Produktionshalle
Das Förderband bringt die Zuckerrüben in den Produktionsprozess
  • Erhöhte Förderkapazität von Zuckerrüben in der Anlage
  • Hohe Produktionssicherheit und Prozesssicherheit in kritischen Produktionszeiten
  • Hohe Redundanz und Lebensdauer
  • Vereinfachte Wartung und Ersatzteil-Lagerhaltung

Im Werk Offstein der Südzucker AG läuft die jährliche Ernte an Zuckerrüben über ein zentrales Förderband. Bis zu 16.000 Tonnen täglich. Für den Retrofit dieses Gurtförderers war die Antriebstechnik von SEW-EURODRIVE das Mittel der Wahl. Unsere maßgeschneiderte Lösung bestand aus einer Kombination von redundanten Antriebseinheiten, leistungsstarken Motoren und robusten Industriegetrieben. Bei erhöhter Produktionssicherheit konnten wir die Förderleistung auf bis zu 11.000 Tonnen Rüben erhöhen – pro Stunde versteht sich.

Maximilian Krantz, M.Sc., bei Südzucker zuständig für Verfahrenstechnik

Praktisch eine Hausmarke

Nach den langjährigen guten Erfahrungen ist SEW-EURODRIVE praktisch eine unserer Hausmarken.

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Dipl.-Ing (FH) Mario Stolzenberg, Projektleiter bei Westa Födertechnik

Auch in Zukunft SEW

SEW-EURODRIVE bietet uns nicht nur eine überzeugende Produktpalette, sondern auch eine vollständig überzeugende Zusammenarbeit, die wir daher auch in Zukunft fortsetzen werden.

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Bernhard Lang, Vertriebsingenieur bei SEW-EURODRIVE

Gemeinsam zu guten Lösungen

Wenn auf jeder Seite des Tisches kompetente Ansprechpartner sitzen, macht die Arbeit Spaß, jeder bringt sich mit seinem Wissen ein, und das führt letztlich zu einem sehr guten Ergebnis.

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Impressionen aus dem Projekt

Das Projekt im Detail

Langlebige Qualität und schneller Service

Zwischen September und Dezember ist im Werk Offstein der Südzucker AG Hochbetrieb. Die jährliche Zuckerrübenernte wird verarbeitet. Aus bis zu 16.000 Tonnen Rüben entstehen täglich rund 2.000 Tonnen Dicksaft und Zucker. Das Herzstück der Produktionsanlage ist ein Förderband, das die Rüben dem Produktionsprozess zuführt. Ein Ausfall dieser Komponente gilt es um jeden Preis zu vermeiden. Gleichermaßen war eine Überholung des Gurtförderers unvermeidlich.

Den Auftrag für die Neukonstruktion vergab die Südzucker AG an Westa Fördertechnik aus Göllheim, einen langjährigen Zulieferer und Experten auf seinem Gebiet. Von Anfang an waren sich alle Beteiligten der besonderen Herausforderung bewusst. Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit standen ganz oben auf der Liste. Darüber hinaus gab es bei einem Förderband mit 132 Metern Länge, bei dem allein der Gurt neun Tonnen wiegt, zahlreiche Einflussgrößen, die sich nicht exakt ermitteln ließen. Und das bereitete zusätzlich Kopfzerbrechen.

Mit Blick auf diese sensiblen Fragen und dem Wunsch nach hoher Produktionssicherheit, wurden ausschließlich renommierte und zuverlässige Lieferanten an Bord geholt. SEW-EURODRIVE war der bevorzugte Partner für die Antriebstechnik, insbesondere wegen langlebiger Produktqualität, hoher Verlässlichkeit und schnellem Service. Ebenso aufgrund der großen Erfahrung mit stationären Förderstrecken auf der ganzen Welt.

In einem ersten Schritt hat man sich – in Abstimmung mit SEW-EURODRIVE – auf eine ausreichende Leistungsreserve bei der Auslegung des Antriebs verständigt. Ebenso wurde die rechnerische Bandgeschwindigkeit erhöht und die Getriebe größer ausgelegt, um auf der sicheren Seite zu sein. Positive Auswirkungen hinsichtlich der Lebensdauer waren dabei willkommen.

Redundante Antriebe für mehr Sicherheit in der Produktion

Die finale Antriebslösung stand ganz im Zeichen der sicheren und unterbrechungsfreien Zuckerproduktion. Nicht nur eine, sondern gleich zwei Motor-Getriebe-Kombinationen sind jetzt am Förderband angeflanscht – je eine rechts und links der Fördertrommel. Bei einem Ausfall kann Südzucker einfach von einem Antrieb auf den anderen wechseln. Ein kurzer mechanischer Umbau der Bolzenkupplung zwischen Getriebemotor und Fördertrommel – und die Rübenkarawane rollt weiter.

In jeder Antriebseinheit steckt jeweils ein energiesparender IE3-Drehstrommotor DRN mit 200 kW Leistung, Sanftanlauf und fester Drehzahl. Große Industriegetriebe vom Typ X3KS2010/HU/B – ausgelegt für ein Getriebenennmoment von 90 kNm – übertragen das Drehmoment der Motoren auf das Förderband. Sie reduzieren 1.489 min-1 Motordrehzahl auf 33 min-1 – die Abtriebsdrehzahl des Förderbandes.

Die dreistufigen Kegelstirnradgetriebe sind weitgehend identisch, arbeiten aber mit unterschiedlichen Drehrichtungen. Der konstruktive Clou unserer Getriebemodifikation: die Drehrichtung der Motoren bleibt gleich – im Notfall können sie einfach gegeneinander ausgetauscht werden. Südzucker gewinnt dadurch zusätzliche Redundanz und Verfügbarkeit. Als kleiner Bonus vereinfacht sich außerdem die Lagerhaltung, da nur gleiche Ersatzteile in den Regalen liegen.

Sonderwünsche inklusive

Die in Offstein eingesetzten Industriegetriebe übersetzen hohe Motordrehzahlen niedrig aufs Band. Dabei entsteht Wärme, die aktive Kühlung erfordert. Üblicherweise verwenden wir für solche Aufgaben Öl/Luft-Kühler. Da dies allerdings ein weiteres Bauteil wäre, das ausfallen könnte, setzten unsere Experten auf eine Sonderlösung: einen speziell optimierten Axiallüfter zwischen Motor und Getriebe. Er läuft mit Motordrehzahl, ist wartungsfrei, einfach und effektiv; eine eigene Aggregatsteuerung entfällt. Südzucker profitiert von mehr Sicherheit und geringeren Wartungsaufwänden.

Der Axiallüfter war nur eine von mehreren cleveren Zusatzlösungen. Dem Förderband „spendierten“ wir eigens von Südzucker abgesegnete, lebensmittelverträgliche Schmierstoffe. Sowohl hinsichtlich des Öls für die Getriebe als auch in Form eines speziellen Fettes für die Rillenkugellager der Motoren. Darüber hinaus integrierten wir – ebenfalls auf Kundenwunsch – einen eigenen Temperatursensor ins Getriebe.

Unsere Flexibilität bei solchen Spezialmaßnahmen hat einen einfachen Grund: Wir machen fast alles selbst. Praktisch jeder Fertigungsschritte findet in-house statt. Von der eigenen Getriebefertigung bis hin zur Wicklung der Motoren. Und wir lieben es, unsere Kunden auch bei anspruchsvollen Anforderungen zufrieden zu stellen. So wie Südzucker in Offstein. Die nächste Rübenernte kann kommen...

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