Die Motoren für die Traktoren werden im John-Deere-Fertigungswerk im französischen Saran nahe Orléans produziert. Die Fahrerkabinen dagegen stellt der Landmaschinen-Hersteller in Bruchsal her – nicht weit vom SEW-EURODRIVE Hauptsitz entfernt. Wegen der synchronisierten Kabinen- und Traktorenfertigung bei John Deere kommen die Kabinen erst kurz vor der Montage an. Der Vorlauf beträgt gerade mal zwei Tage.
Wenn die Kabinen in Mannheim aus dem Lager kommen, stehen noch kleinere Arbeitsschritte an, die in der Vormontage zu erledigen sind. Von dort geht es auf einen Drehtisch, auf dem die Kabinen für die Aufnahme in den Hubrahmen der Elektrohängebahn ausgerichtet werden. Dazu fahren Bolzen wie Gabelstaplerarme auf der Heckseite unter die Kabine.
Dieser Vorgang ist im innerbetrieblichen Ablauf bei John Deere immer identisch, auch wenn die Kabinen je nach Bauart und Größe des zukünftigen Traktors unterschiedlich aufgebaut sind. Nach dem Prinzip der Eigenklemmung fixiert sich die Kabine dann durch ihr Eigengewicht beim Transport selbst. So vorbereitet warten die Kabinen im Puffer, bis sie abgerufen werden. Zu welchem Traktor sie später gehören ist im Materialfluss bereits fest hinterlegt.
Nacheinander fahren die Elektrohängebahn-Transportwagen die Fahrerkabinen in Richtung Fügeprozess. Weil der Fügevorgang in der „Hochzeit“ (Verbindung der Kabine mit dem Triebsatz des Traktors) länger als drei Minuten dauert (der Materialfluss im Drei-Minuten-Takt muss erhalten bleiben), findet das Fügen in zwei parallelen Linien statt. Eine Weiche verteilt die ankommenden Kabinen dazu nach links und rechts. Somit steht für diesen Prozessschritt im John-Deere-Werk die doppelte Taktzeit zur Verfügung.
Wie gut und schnell der Materialfluss funktioniert, hängt sowohl von der Abstimmung der innerbetrieblichen Prozesse ab, als auch von maßgeschneiderten Antriebs- und Automatisierungstechnik in der Förderanlage.
Eine der wichtigen Besonderheiten der komplett erneuerten Elektrohängebahn: Durch die modulare MAXOLUTION®-Systemlösung EHB safety mit ihrem kompakten dezentralen Aufbau passt das neue Kabinenfördersystem perfekt in die beengten Platzverhältnisse.
Am Montageplatz angekommen wird die Fahrerkabine zunächst automatisch auf eine Vorhöhe abgesenkt, bei der niemand verletzt werden kann. Erst dann übernimmt der Werker von John Deere mit einem Handbediengerät, verfährt die Kabine manuell über den Antriebsstrang in die korrekte Fügeposition und senkt den Hubrahmen der Elektrohängebahn anschließend weiter ab auf die Fügeebene.